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Erstellen einer SharePoint 2016 Server IT-Preview Testumgebung mit Microsoft Azure, Teil 1

Allgemeines

Microsoft hat ja ein eigenes SharePoint 2016 IT Preview Server Image für Microsoft Azure (IaaS) publiziert, welches sich im Katalog für virtuelle Computer finden lässt.

HINWEIS: Das Image finden wir nicht in der Preview des Azure Portals, man muss dazu das Portal unter http://manage.windowsazure.com dazu nutzen.

Die Herausforderung

Microsoft stellt keine fertig implementierte SharePoint 2016 Server IT Preview Server Farm(!) bereit, das Image ist ein Windows Server mit den SharePoint 2016 IT Preview Setupdateien installiert, so dass man direkt mit dem Starten des SharePoint Configuration Wizards zur Erstellung einer SharePoint Farm beginnen könnte. Was man dafür aber benötigt ist eine Domänenumgebung (Active Directory, DNS) und idealerweise wäre da noch ein Datenbankserver (SQL Server), der sollte da auch nicht ganz fehlen. Aber wie könnte das aussehen?

HINWEIS: Dieser Artikel ist keine vollständige Anleitung aber zeigt die wichtigsten Bereiche die zu beachten sind. Man kann danach step by step eine SharePoint 2016 IT-Preview Umgebung in Azure ohne weiters aufbauen mit ein paar Vorkenntnisse in Active Directory, DNS und SQL Server oder die das nicht wollen, für diejenigen soll es ein guter Überblick eben sein.

Benötigte Server Infrastruktur Topologie

(für eine SharePoint 2016 Single Server Implementierung)

Die folgende Grafik zeigt eine Beispiel Topology für eine SharePoint 2016 IT Preview Umgebung die mittels Microsoft Azure erstellt werden kann um eine SharePoint Farm mit der Single Server Rolle testen zu können.

sp2016-hatahet-setup-image02, example azure topology testing SharePoint 2016 single server rolle, nahed

HINWEIS: Sollte man größere SharePoint Farmen aufbauen wollen, benötigt man entsprechend mehr Server, aber zum Testen von Grundfunktionalität ist die Single Server Möglichkeit sehr angenehm, weil man eben nicht so viele Server erst aufbauen muss und zum Testen reicht das alle mal.

Einrichten der Basis (Azure Netzwerk erstellen)

Bevor man beginnt sollte man ein virtuelles Netzwerk erstellen, indem dann alle drei Server eingerichtet werden. Dabei kann man die Verwaltung und Vergabe von IP-Adressen komplett Microsoft Azure überlassen, eine sehr angenehme Begleiterscheinung der Microsoft Cloud Dienste, wie ich persönlich empfinde.

Somit erstelle ich mal ein Azure virtuelles Netzwerk mit folgenden Einstellungen für Adressraum und Subnetze:

sp2016-hatahet-setup-image03, beispiel adressräume für azure virtuelles netzwerk für sharepoint 2016 it preview, nahed

So, das sollte mal fürs erste reichen denke ich.

Einrichten der Basis (virtuelle Computer erstellen)

Den Server vorbereiten der später Domain Controller und DNS werden soll…

Nun kann es losgehen, aus dem Azure Katalog ein Windows Server 2012 R2 Datacenter Image auswählen und entsprechend konfigurieren. In meinem Beispiel soll dieser erste Server der Domain Controller und DNS Server für meine SharePoint Farm werden. Ich verwende dazu folgende Konfiguration für die Größe der zu erstellenden virtuellen Hardware: Standard_A1 (1 Kern, 1,75 GB Arbeitsspeicher). Weiter geben ich das vorhin erstellte Azure virtuelles Netzwerk und Subnetz an, mit dem der Server verbunden werden soll. Ich wähle das richtige Azure Abonnement für die Abrechnung und den Standort Nordeuropa (weil ich dort schon mal in einem Rechenzentrum zu Besuch war, mehr steckt nicht dahinter, vielleicht noch, weil es in der „Nähe“ halt ist). Nun wird die virtuelle Maschine erstellt mit entsprechenden Disken, usw. so wie man es eben benötigt um die SharePoint 2016 IT Preview mal testen zu können. Über das Azure Netzwerk wird dem Server die IP-Adresse 10.1.0.4 vergeben (die ersten IP-Adresse sind belegt, 10.1.0.1 wäre z.B. das Gateway des virtuellen Netzwerks).

Ebenso mache ich es mit dem Server auf dem dann SharePoint 2016 IT Preview laufen soll…

Dazu wähle ich eben im Azure Katalog das gleichnamige Image unter virtuellen Computer erstellen aus (im Katalog auf SharePoint klicken, siehe dazu auch erster Screeenshot ganz oben im Artikel) und nehme wie oben beschrieben wieder die entsprechenden Einstellungen vor und verwende für die zu erstellende virtuelle Hardware die Schablone: Standard_A4 (8 Kerne, 14 GB Arbeitsspeicher) in meinem Beispiel. Das sollte mal ausreichen und schon wird von Azure der Server erstellt, sehr fein. Es wird übrigens von Azure ein Windows Server 2012 R2 Datacenter Server bereitgestellt eben mit den neuen SharePoint 2016 Setup Dateien implementiert. Der Server wird die IP Adresse 10.1.0.5 erhalten.

Zu guter Letzt noch der SharePoint 2016 Datenbankserver der nicht fehlen darf…

Dazu nun im Azure Katalog das Image für z.B. Microsoft SQL Server 2014 RTM Enterprise wählen und ebenfalls wie bereits oben beschrieben konfigurieren. Hier wird ein fertig implementierter Datenbankserver auf Basis von Windows Server 2012 R2 Datacenter bereitgestellt. Dieser wird die IP Adresse 10.1.0.6 von Azure erhalten. Als Schablone für die die virtuelle Hardware können Sie, je nach Bedarf z.B. Standard_A4 (8 Kerne, 14 GB Arbeitsspeicher) verwenden.

Damit hätte man die 3x Server und das 1x virtuelle Netzwerk fertig, zumindest auf Betriebssystem-Ebene und Setup Dateien-Basis mal. Es wird empfohlen vor den nächsten Schritten alle wichtigen Windows Updates noch einzuspielen, aber das erklärt sich ja von selbst, oder? *grins*

Domäne erstellen

Auf den ersten Server verbinden der eben als Domain Controller agieren soll und über den Server Manager nun eine Domäne erstellen. Dazu die Rolle Active Directory Services wählen. Konkret im Server Manager direkt am Server auf Manage und Add Roles and Features klicken und den Assistenz entsprechend ausführen.

sp2016-hatahet-setup-image04, beispiel domäne erstellen für sharepoint 2016 it preview, nahed

Als Installation Type die Option Role-based and Feature-based wählen, Server auswählen und eben die Active Directory Domain Services markieren usw. und nach Installation dann DCPromo ausführen/auswählen und als Domäne einfach z.B. sp2016demo01.internal (NetBIOS: SP2016DEMO) angeben, usw.

sp2016-hatahet-setup-image05, beispiel domäne erstellen 02 für sharepoint 2016 it preview, nahed

HINWEIS: Es wird auch ein DNS Server bei der Implementierung erstellt, die Option braucht daher nicht extra als Rolle markiert werden. Die IP-Adressen werden vom Microsoft Azure virtuellen Netzwerk verwaltet und vergeben, hier keine manuellen Änderungen in der virtuellen Maschinen selbst vornehmen.

Nach Fertigstellung sollten dann eben eine Active Directory Domäne und ein DNS auf diesen Server laufen. *hoffentlich*

DNS-Adressen in Azure hinzufügen

Wie erwähnt übernimmt Microsoft Azure die Verwaltung der IP-Adressen in einem virtuellen Netzwerk, dem man natürlich auch die DNS Server IP-Adresse des eben implementierten DNS Servers zentral hinterlegen muss. Sollte eine DNS Auflösung nach außen gewünscht sein, kann man hier eben auch noch weitere DNS Server angeben, so wie in meinem Beispiel hier.

Einfach das ganz oben erstellte Azure virtuelle Netzwerk im Azure Management auswählen, auf Konfigurieren in der oberen Navigation klicken und DNS-Server IP-Adresse der eben erstellen Domäne hier eintragen/hinzufügen.

sp2016-hatahet-setup-image06, beispiel domäne dns in azure konfigurieren für sharepoint 2016 it preview, nahed

Microsoft Azure sorgt dann dafür, dass man eben diese hier eingegebene DNS-Konfiguration dann auf allen Hosts vorfindet. Mit dem Eintrag der andere IP-Adressen (siehe Bild) gelingt dem Host eine Namensauflösung dann nach außen.

Das wäre es mit der Konfiguration des Domänen Controllers & DNS im groben Überblick.

SharePoint Server und SQL Server in die Domäne aufnehmen

Einfach auf den für SharePoint 2016 Server vorgesehenen Server und im Server Manager links auf local Server klicken und dann bei den Eigenschaften auf Workgroup klicken und dort den Server der oben erstellten Domäne hinzufügen. Der Server wird neu gebootet. Diese Prozedur ebenfalls mit dem SQL Server durchführen, der ebenfalls dann neu gestartet werden muss.

Wenn alle Server wieder gestartet sind sollten Sie am Domain Controller die Server Objekte der eben hinzugefügten Server im Active Directory Users and Computers Programm wieder finden (in den Apps im modernen UI direkt am Domain Controller zu finden).

sp2016-hatahet-setup-image07, beispiel active directory useres and computers für sharepoint 2016 it preview, nahed

Sie können die Server Objekte in der OU Server belassen, es soll ja nur eine Demoumgebung sein und mehr brauchen wir hier nicht zu investieren.

Was ich persönlich noch gerne mache ist zu prüfen ob meine IP-Infrastruktur auch sauber arbeitet und jeder Server mit jedem kommunizieren kann und alles DNS-Auflösungen von überall sauber funktionieren. Sicher ist sicher, Sie wissen ja zu gut wie das so ist mit diesen Servern.

Was werden wir in Teil 2 berichten?

Dies war also der Teil 1 von „Erstellen einer SharePoint 2016 Server IT Preview Testumgebung mit Microsoft Azure“ und es steht einem Anlegen der benötigten Dienstkonten und deren Berechtigungen sowie dem anschließenden Starten des SharePoint Configuration Wizards eigentlich nichts mehr im Wege!

Doch das ist eine andere Geschichte von der wir demnächst berichten werden, das Experiment geht also weiter.

LG

NaHa (nahed@hatahet.eu)

Tags : Administration
Nahed Hatahet

The author Nahed Hatahet

Nahed Hatahet ist Gründer und Geschäftsführer eines Wiener IT-Beratungsunternehmens und Produktivitätsberater. Seit 2010 informiert er im Netz über SharePoint in Blogbeiträgen auf seinen Blogs, die heute alle in www.office365blog.at vereint sind. Nahed bringt mehr als 23 Jahre Berufserfahrung in der strategischen Beratung und Realisierung von IT-Produktivitätslösungen ein und betreut aktuell mit seinem Unternehmen und Team zahlreiche Groß- und Mittelstandskunden-Projekte im nationalen und internationalen SharePoint- und Office 365-Umfeld. Er engagiert sich bereits seit der Geburt von SharePoint mit diesen Technologien und konnte sich als Produktivitätsexperte im SharePoint-, Office 365- und Azure-Umfeld einen Namen machen. Nahed ist bekannt für seine Technologieleidenschaft, die bei Gesprächen und seinen Vorträgen auch schon mal zu spüren ist.

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