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Stefan Schinlder | Praktikum bei HATAHET AI
Stefan Schinlder | Praktikum bei HATAHET AI

Jeder kennt es: „Fachpersonalmangel in der IT Branche“, ein gängiges Mantra seit Jahren. Aber wo geschieht eigentlich der Erstkontakt zwischen Unternehmen und den Fachmännern und Fachfrauen der IT-Zukunft?

Während der Ausbildung!

Und wie immer, steht am Anfang immer das Gespräch zwischen Menschen, alles Weitere ist abhängig von gegenseitiger Wertschätzung und Unterstützung. Die office365blog.at Redaktion hat ein exemplarisches Beispiel unter die Lupe genommen.

Über Umwege, oder durch Zufall, wie man so sagt, haben Harald Zumpf, seines Zeichens Experte für Software Engineering sowie Projektmanagement und Professor an der HTL Spengergasse und Transformationsexperte Nahed Hatahet zusammengefunden. Bei einem Kennenlerntermin war schnell klar, dass die HATAHET productivity solutions GmbH, deren CEO Nahed Hahahet ist, der richtige Platz für kreative und hochqualifizierte junge Köpfe ist. Das war schon Erkenntnis genug, um kurzfristig Praktikumsbewerber der HTL Spengergasse bei HATAHET zum Vorstellungsgespräch für eine Praktikumsstelle zu bitten.

Nach einem strukturierten Auswahlprozess, wurde auch der ideale Kandidat gefunden. Das Projekt: Die Entwicklung eines Software Bots für den digitalen Arbeitsplatz. Basierend auf dem neuesten Bot Framework von Microsoft Azure sollte Stefan Schindler innerhalb von 4 Wochen nicht nur einen Fragen-und-Antworten-Bot entwickeln, dieser Bot musste nach Vorgabe zudem über künstliche Intelligenz verfügen und natürliche Sprache in geschriebener Form verstehen können.

Wir von der office365blog.at Redaktion haben den jungen Nachwuchsentwickler um ein Interview gebeten. Was uns Stefan zu sagen hatte, klingt vielversprechend.

Das INTERVIEW

Stefan Schindler an seinem Arbeitsplatz bei HATAHET

Redaktion: Stefan, erzähl uns doch kurz wer du bist und was du machst.

Stefan: Ich heiße Stefan Schindler und besuche ab September 2019 die 4. Klasse der HTL Spengergasse im Bereich höhere Informatik. In meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Softwareentwicklung. Es macht mir auch Spaß Software genauer unter die Lupe zu nehmen und so neue Erkenntnisse zu gewinnen. So kann ich mir laufend neue Fähigkeiten aneignen und, da ich schnell lerne, diese auch in der Praxis immer wieder anwenden. Derzeit gilt mein Interesse der KI (Künstliche Intelligenz). Dies machte auch eine Bewerbung bei HATAHET für mich sehr interessant.

Redaktion: Und wie bist du zu HATAHET gekommen?

Stefan: Mein Programmierlehrer suchte in der Klasse nach Schülern, die an einem Ferialpraktikum mit KI-Schwerpunkt Interesse haben. Ich meldete mich und kam so in Kontakt mit HATAHET. Nachdem ich meine Bewerbungsmappe an HATAHET gesendet hatte, wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Beim Bewerbungsgespräch lernte ich dann sowohl die Firma und ihre Artificial Intelligence Division HATAHET AI näher kennen, als auch meine zukünftigen Vorgesetzten. Mir gefiel die persönliche Art der Kommunikation und auch das Aufgabengebiet fand ich sehr interessant. Einige Zeit später bekam ich eine Mail mit der Zusage. Mit einem Anruf wurden noch letzte Formalitäten geklärt. Zu diesem Zeitpunkt standen mir noch einige Prüfungen bevor, da das Schuljahr noch nicht zu Ende war. Ich freute mich sehr darüber, dass ich bei HATAHET meine Ferialpraxis in diesem Jahr absolvieren darf und wartete mit Spannung auf meine Aufgabe.

Redaktion: Und wusstest du, was für ein Projekt du machen wirst, wenn du anfängst?

Stefan: Ja. Während dem Bewerbungsgespräch sprachen wir bereits über mögliche Projekte und Aufgabengebiete, die ich übernehmen könnte. Auch die Technologie, die verwendet werden würde, wurde bereits erwähnt. Ich hatte noch nie mit der Technologie gearbeitet, aber der Projektvorschlag war interessant. Am Ende setzte ich auch das Projekt, welches beim Bewerbungsgespräch als das wahrscheinlichste Projekt angesprochen wurde, um.

Redaktion: Und dann hast du also angefangen. Welche Bedingungen hast du vorgefunden. Wurdest du gut betreut und warst du mit dem Arbeitsgerät zufrieden?

Stefan: Ich bekam einen Laptop und mir wurde auch ein voll ausgestatteter Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde ich in die Arbeitsmethoden und Kommunikationskanäle eingeführt. Den ersten Tag verbrachte ich mit Recherchen, um mich in die Themen Software Bot, Microsoft Azure und Microsoft Cognitive Services einzulesen. Am zweiten Tag bekam ich dann meinen eigenen Azure Tenant, auf dem ich (mit Kostenlimit) herumprobieren konnte. Teil meines Projektes war es auch, immer die Kosten im Auge zu behalten, was wichtig ist bei technisch aufwändigen Projekten. Ich habe jeden Tag die Kosten überprüft, und bin weit unter dem Limit geblieben. Ich versuchte zunächst immer Probleme, die auftraten, durch Recherchen selbst zu lösen. Wenn das nicht funktionierte, konnte ich mich trotzdem immer an jemanden wenden, der mir half. Besonders im Bereich Bot Design habe ich viel von meinen Kollegen bei HATAHET gelernt.

Redaktion: Ein Bot-Projekt also. Was kann man sich darunter vorstellen?

Stefan: Bei HATAHET habe ich einen „Chatbot“ programmiert. Das heißt, dass User mit dem Bot über Chatprogramme wie Microsoft Teams, Skype, Facebook usw. chatten können. Der Bot antwortet auf Fragen zum digitalen Arbeitsplatz und den Tools, die er zur Verfügung stellt. Ich habe meinen Bot mit einer natürlichen Spracherkennung ausgestattet. Das ist der Teil, wo das Thema KI ins Spiel kommt. Das hilft dem Bot dabei, aus einer Frage herauszufiltern, was der User/die Userin wissen möchte. Der Bot antwortet mit Antworten aus Wissensdatenbanken (Knowledgebases). In diesen sind unterschiedliche Themenbereiche gegliedert, auf welche der Bot mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz zugreift. Außerdem begrüßt der Bot den jeweiligen User/die jeweilige Userin abhängig von der Tageszeit und merkt sich zudem das Thema, über das zuletzt gesprochen wurde. Der Bot wurde darauf ausgelegt, als firmeninterner QnA Service (also zum Beantworten von Fragen) zu dienen, um sowohl bestehenden als auch neuen MitarbeiterInnen den Einstieg und das Arbeiten am digitalen Arbeitsplatz zu erleichtern.

Stefan Schindler erläutert seinen Code

Redaktion: Und was waren die größten Herausforderungen?

Stefan:  Am Anfang war es schwierig, herauszufinden wie man einen Bot überhaupt programmiert und wie die notwendigen Services funktionieren. Da es auf der Azure Plattform kontinuierlich neue Funktionsweisen gibt, konnte ich ganz neue Möglichkeiten nutzen, die bisher nicht eingesetzt wurden. Die erste große Hürde stellte sich nach ungefähr einer Woche ein. Ich hatte mich in das Thema Bots eingelesen und stellte mir die Frage: Wie konzipiert man nun einen Bot? Hier half die Expertise meiner Kollegen. Nach und nach erarbeiteten wir gemeinsam, was der Bot nun exakt können sollte und wie die Interaktion zwischen Usern und Software Bot genau stattfinden soll. Darauf aufbauend wurde das Konversationsdesign für den Bot entwickelt. Auch der Charakter des Bots und die Wartung der Wissensdatenbanken waren ein großes Thema. Zwei weitere größere Herausforderungen stellten sich mir noch. Diese stammten beide von teils unvollständiger oder veralteter Dokumentation von Microsoft. Schnell habe ich gelernt, dass die Entwicklungen auf Azure so schnell voranschreiten, dass man sich im Zweifelsfall nur auf die eigene Expertise verlassen kann. Es war beispielsweise anfangs nicht möglich, dem Bot mit neuem Code zu füttern. Dies war die erste Herausforderung, die ich nicht mit Recherchen bewältigen konnte und bei der ich auf die Hilfe meiner Kollegen zurückgreifen musste. Die zweite größere Herausforderung hatte mit einer Funktion zu tun, die primär in Node.js dokumentiert war. Da ich jedoch C# verwendete, hatte ich anfangs Schwierigkeiten die Funktion umzusetzen. Nach zwei Tagen voller Experimente, interner Absprachen und Recherchen konnte ich das Problem dann lösen.

Redaktion: Was hast du in den 4 Wochen bei HATAHET am spannendsten gefunden?

Stefan: Am spannendsten fand ich das Designen des Bots. Hier kamen viele Fragen auf, an die ich zuerst nicht gedacht hätte. Das Projekt half mir herauszufinden, wie Bot DesignerInnen denken und wie ich zukünftige Probleme und Herausforderungen im Bereich Bot Design gleich von Anfang an berücksichtigen und bewältigen kann. Außerdem war es spannend, einmal selbst eine komplette Chatbot-Lösung zu programmieren. Das war eine sehr interessante Erfahrung für mich. Auch das Arbeiten mit Microsoft Azure war für mich neu und eine lehrreiche Lektion.

Redaktion: Im Nachhinein ist man immer klüger, sagt man. Würdest du dich wieder für ein Praktikum bei HATAHET entscheiden?

Stefan: Auf jeden Fall! Mir hat das Praktikum sehr viel Spaß gemacht. Meine Kollegen waren sehr nett, sehr kompetent und stets hilfsbereit. Ich hatte die Gelegenheit, viel Neues zu lernen und auszuprobieren. Mir waren keine Grenzen gesetzt.

Redaktion: Wir sind am Ende angekommen. Lieber Stefan, wir wünschen dir alles Gute und viel Erfolg in deiner weiteren Ausbildung. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast für ein Interview mit dem Office365Blog.

Stefan: Gerne und danke an HATAHET und alle Beteiligten für die interessanten Erfahrungen während des Praktikums!

Tags : AzureBotC#Künstliche Intelligenz

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